Samstag, 17. April 2010

Meine Zeit in der Einsatzstelle

Seit meinem letzten Beitrag ist schon wieder viel Zeit ins Land gezogen.
Die Zeit vergeht hier wie im Flug...
Meine Arbeit macht mir weiterhin viel Spaß, ist aber auch echt anstrengend muss man dazusagen. Meine Sprachkenntnisse haben sich in letzter Zeit merklich verbessert und so bekomme ich immer mehr Verantwortung übertragen. Beaufsichtige die Kinder auch schon mal alleine, bereite schon mal die ein oder andere Andacht auf Portugisisch vor. Und bekomme natürlich auch immer mehr davon mit, in was für einer Welt die Kinder leben, wenn sie nicht im Projeto Amar sind. Eine Welt die meist durch ein kaputtes oder zerstrittenes Elternhaus geprägt wird, indem Streit, Gewalt und Respektlosigkeit herrschen. Manchmal denke ich, dass mit unserer Arbeit den Kindern nicht wirklich viel geholfen wird. Aber zumindes für die Zeit in der die Kinder bei uns im Projeto Amar sind bekommen sie mit, dass es auch noch etwas anderes gibt. Das sie hier einen Ort haben an dem sie Kinder sein können, wo sie geliebt sind und wo sie ein Stück Frieden erfahren. Das ist für mich auch der eigentliche Antrieb meiner Arbeit. In unserer Gesellschaft geht es meistens nur darum: "Was springt für mich dabei raus?! Wie kann ich für mich das beste Stück vom Kuchen herausschlagen?! Ich, Ich Ich!!!" Ich glaube, dass es nur eine Wahrheit gibt: Jesus Christus. Diese Wahrheit führt mich dazu meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst! Ich will nicht nur behaupten ich wäre Christ. Das Wort ohne Tat ist Tod! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einen Gott gibt, der mich soooo sehr liebt, dass es für mich nicht mehr darauf ankommt was ich habe oder wie "toll" ich doch bin, weil ich weiß was ich bin! Gottes geliebtes Kind!
Für zwei Jungs aus meiner Gruppe, die keine wirkliche Vaterfigur in ihrer Familie haben bin ich ganz besonderst wichtig geworden und sie beanspruchen mich fast die ganze Zeit für sich. Ich bin froh ihnen etwas geben kann, indem wir zusammen toben und spielen und ich an ihnen Interesse zeige. Ich sehe wie sehr sie dabei aufblühen.
Vielen Dank an alle die auf Grund meines Rundbriefes gespendet haben. Von einem Teil des Geldes wurde im Projeto Amar II ein dringend gebrauchter neuer Herd und einige andere Küchenutensilien gekauft (siehe Bild). Der neue Gasherd war echt nötig, da der alte mit einem nur dürfig geflicktem Leck lief, was meiner Meinung nach, ein erhebliches Risiko darstellte. Insgesamt läuft es aber sehr oft auf solche Improvisationen heraus, weil das knappe Geld gerade mal so für Essen und das geringe Gelhalt der Mitarbeiter (und das auch nicht immer) reicht. Eure Spende war also ein echter Segen! Die Leiterin ist auch direkt mal in Tränen ausgebrochen. Es darf also gerne weiter gespendet werden. Wenn du mehr wissen willst, dann kontaktier mich doch einfach per mail.
Was gibt es sonst noch neues? Nach wie vor gehe ich leidenschaftlich gerne in die Videira Gemeinde hier vor Ort. Das Gemeindeleben erstreckt sich nicht nur auf den sonntäglichen Gottesdienstbesuch. Dazu gehört auch, mit den Leuten aus meiner Zelle (Hauskreis) abends ein Acai (eisähnliche Masse aus der Acaifrucht) essen zu gehen oder einen Film zu schaun oder ähnliches. Eben mein Leben mit ihnen zu teilen. Außerdem besuche ich einen Glaubensgrundkurs und einen Zellleiterkurs.
Mit den anderen Deutschen aus meinder WG und den anderern Deutschen verstehe ich mich immer noch richtig gut. Unsere Gemeinschaft ist für mich etwas echt wertvolles.
Euer Jascha.

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