Mittwoch, 14. Juli 2010

Acampamento


Letztes Wochenende fand das Camp von dem Projeto Amar für alle Kinder ab 9 Jahren statt. Es waren aber auch einige Kinder dabei, die nicht das Projeto besuchen. Insgesamt waren es knapp 80 Jugendliche.
Das "Acampamento" fand auf einer "Shakara", so eine Art Farm, außerhalb von Goiania statt. Es gab genügend Platz für die Jugendlichen um sich richtig außzuleben. Neben einem großen Fußballplatz gab es ein Beachvolleyballfeld und einen Pool. Eine weitere Aktivität war eine Bergbesteigung am Samstag Nachmittag. Ich war vorallem beim Sportprogramm beteiligt und habe das Koordinieren und Leiten der Spiele übernommen. Freitag Nachmittag stand ich dadurch, mit Außnahme weniger Unterbrechungen, ungefähr von 14:00 - 18:00 Uhr auf dem Fußballplatz. Es war eine Zeit in der die Jugendlichen mal aus ihrem gewöhnlichen Umfeld völlig rauskamen. Von den Problemen die der ein oder andere zu Hause hatte mal abzuschalten.

Das Thema des Camps war "Jovens com Propósito", zu Deutsch etwa "Jugend mit einem Auftrag/einer Absicht". Es gab verschiedene, kreativ gemachte Inputs zu diesem Thema.
Es ging darum den Jugendlichen neben einem Leben inmitten von Gewalt, Alkohol, Drogen und schwierigen Familienverhältnissen eine andere Lebensperspektive aufzuzeigen. Nein zu sagen zu Drogen, weil sie für etwas anderes bestimmt sind. Ein Leben zu leben, das sich wirklich lohnt. Das es einen Gott gibt, der sich für unser Leben interessiert, auch wenn sich zuhause vielleicht keiner dafür interessiert. Der einen größeren Plan für unser Leben hat und nicht will, dass wir unse Zukunft für eine tolle Nacht, mit schnellem Glück, wegwerfen. Sondern der unsere tiefsten inneren Bedürfnisse ausfüllen will. Der will, dass wir eine heile Familie haben und unsere Träume wiederherstellt werden. Das Drogen unser Leben zerstören, Jesus uns zu Menschen machen will, die Freude ausstrahlen, in deren Gegenwart man sich gerne befindet.
Und auch wenn einige der Jugendlichen eigentlich nicht wieder nach Hause wollten, gibt es doch einen Gott, der ihnen ein Zuhause bietet.
Beim Musik Team und auch bei einem kleinen Theaterstück war ich auch beteiligt.

Im Moment befinde ich mich in meiner letzten Woche hier in Brasilien. Schon schwer zu begreifen, dass diese tolle Zeit, die ich hier verbringen durfte zu Ende ist. Jetzt heißt es Abschied nehmen von all den Freunden, die ich in diesem Jahr kennen und zu schätzen gelernt habe. Gerade mit meinen WG Mitbewohnern und Arbeitskollegen bin ich in diesem Jahr sehr eng zusammengewachsen. Ich freue mich aber auch schon wieder auf meine kommende Zeit in Deutschland.







Sonntag, 11. Juli 2010

Boa tarde amigos!

Das Video über unser FSJ hier in Goiania, das wir die letzten Monate gedreht haben ist fertig geworden und auf youtube anzuschauen. Das hier ist der Link. Viel Spaß!

http://www.youtube.com/watch?v=Wb41_6LCIj8

Samstag, 26. Juni 2010

Arraiá


Dieses Wochenende findet bei uns in der Gemeinde, das Arreiá statt, ein traditionelles seht buntes Fest.

Wie auf dem Bild zu sehen ist, hab ich natürlich nicht abschrecken lassen und bin eine Runde Rodeo geritten. Es hat mich jedoch keine 15 Sekunden auf dem wütenden Bullen gehalten.
Mein Abgang war etwas unsanft, aber "No Risk no Fun"!

Außerdem gab es einige gute Spezialitäten aus Goiais (meinem Bundesstaat hier in Brasilien) z.B. Parmonha (Art Maisbrei) und natürlich gute Musik. Samba und der gleichen.









Sonntag, 20. Juni 2010

Neues aus Goiania

Oi Oi Gente!
Was gibts es neues bei mir?

WM Fieber im Projeto Amar!
Die letzten Tage wurde kräftig gebastelt und getüftelt um sich gebührend auf die WM vorzubereiten. Sowohl bei den Deutschen, als auch bei den Brasilanischen Spielen wird hier kräftig mitgefiebert.





Paintball

Letzten Samstag haben einige von uns Deutschen eine Partie Paintball bestritten. Ein sehr lustiges, aber teilweise auch schmerzhaftes Unterfangen. Gespielt wird in zwei Team, mit jeweils 5 Personen. Das Ziel: Alle Spieler der gegnerischen Mannschaft durch einen platzierten Schuss mit der Farbkugel zu eliminiren.







Goiais vs. Sao Paolo

Vor der Fußball WM haben wir es uns nicht nehmen lassen, auch mal auf ein Spiel der Brasilianischen Fußball-Liga zu gehen. Goiais, das Team aus unserer Gegend, das wir natürlich auch anfeuerten, spielte gegen den vermeindlichen Favoriten Sao Paolo. Goiais gewann allerdings durch ein Tor in der aller letzten Minute mit 2:1.








Hauskreis

Nach wie vor unternehme ich viel mit meinem brasilianischen Hauskreis. Habe die Leute mitlerweile echt sehr lieb gewonnen. Man kann eine Menge Spaß mit ihnen haben. Es ist aber auch Platz für tiefe Gespräche und ein Raum, die Fassaden abzulegen und der zu sein, der man wirklich ist. Ich finde das sehr wertvoll und eine Bereicherung in meinem Leben, solch eine Gemeinschaft zu haben.

Freitag, 28. Mai 2010

Neustes aus dem Projeto Amar!



Seit gut einem dreiviertel Jahr gebe ich einem der ältern Jungs, Matthäus, aus unserem Projeto schon Gitarrenunterricht. Er ist begeistert und vor allem fließig bei der Sache. Ich denke die Resultate können sich schon sehen lassen. Das zweite Video habe ich mit meinen Vormittagskindern gedreht. Die Mädels haben eindeutig Potential =)
Und in dem kleinen Mann auf dem unteren Foto sehe ich auch ne Menge Potential. Wer weiß, vielleicht wird das mal der der Jimmy Hendrix des 21. Jahrhunderts =)

www.blog.forum-brasil.de























Dienstag, 25. Mai 2010

Ausflug nach Salto Corumbá

Olá queridos!
Letzten Montag haben wir einen Ausflug ins etwa 2 Stunden entfernte Salto Corumbá gemacht. Das ist eine art Naturgebiet mit verschiedenen Wasserfällen und Grotten. Sehr abenteuerlich sind wir den Tag über durch die Natur gewandert und geklettert und haben die gegend erkundet. Es war ein super Tag, der sich echt gelohnt hat.
Euer Jascha


Freitag, 14. Mai 2010

Privileg Sein


Boa tarde tode mundo!
Brasilien fällt langsam ins WM-Fieber. Es tauchen immer mehr Brasilien-Flaggen auf: Auf Motorhauben, Fähnchen, Handtücher...

Was geht mir im Moment hier im heißen Brasilien so durch den Kopf? - Privileg Sein.

Das ist ein Lied von Samuel Harfst das mit in letzter Zeit sehr oft durch den Kopf geht. http://www.youtube.com/watch?v=nhl5de8qO1M&feature=related
Ein hammer Lied. Es ist für mich wirklich ein Privileg hier an diesem Ort sein zu dürfen. Das alles zu erleben (z.B. auf einer phenomenalen Hochzeit eingeladen zu sein. Siehe Photo) . Aber auch einfach gesund zu sein. Sich mehr als nur das nötigste leisten zu können. Ein Leben mit Perspektive zu haben - Studieren zu können.
Gerade bei meiner Arbeit mit den Kindern merke ich, dass das eben nicht völlig normal ist. Wenn die Mutter eine Prostituierte ist und der Vater sich aus dem Staub gemacht hat, macht es doch den Anschein als ob Perspektive nicht ganz der passende Begriff für das Leben des Kindes ist.
Doch trotzdem, unabhänging von dem was wir in dieser Welt sind und wo wir herkommen, bietet uns Gott, der Schöpfer des Himmel und der Erde eine viel genialere Perspektive für unser Leben: Das Privileg sein Kind zu sein! Das Privileg dieses Leben hier auf Erden mit Perspektive Ewigkeit zu leben. Zu wissen, dass hinter allem ein Sinn steckt und mein Leben in den Händen eines liebenden Gottes liegt.
Letztens musste ich an Robert Enke denken, den Nationaltorwart, der vor einigen Monaten Selbstmord begangen hat. Eigentlich hatte er doch alles ereicht, wovon soviele Menschen Träumen. Erfolg, Ruhm, Gesundheit, Geld, Familie. Aber anscheind hat in seinem Leben doch noch irgendetwas gefehlt...
Wir haben nur ein Leben, nur eine Chance. Was ist, wenn dein Leben vorbei ist und du feststellt, dass das worin du all deine Energie investiert hast umsonst war, dass du nichts mitnehmen kannst, von dieser Erde. Ich bin überzeugt, dass mein Leben nicht umsonst sein wird, weil es auf den gegründet ist, der war, der ist und der seine wird. Jesus Christus, mein Fels in der Brandung.

Was passiert sonst noch so hier in Brasilien?
Letzten Freitag habe ich bei einer Veranstaltung für Schüler, einer benachbarten Schule teilgenommen, der von der Gemeinde organisiert wurde, die auch das Projeto Amar unterstützt und von Jugend für Christus. Die Schüler waren so zwischen 12 und 19 Jahren alt. Also auch mal eine Chance mit ältern Jugendlichen aus der Gegend in Kontakt zu kommen. Das ganze fand auf einem großen Gelände mit Schwimmingpool und Fußballfeld statt. Es gab also genug Raum für die Schüler, die großteils auch aus schwierigen Verhältnissen zu kommen schienen, sich auszutoben und rumzualbern. Was auch zur genüge gemacht wurde. Insgesamt ein sehr gelungener Tag, der für mich allerdings mit einem heftigen Sonnenbrant endete (bin doch noch kein ganzer Brasilianer=) Der Mann der mit mir auf dem Foto ist, war für mich eine sehr interessante Bekanntschaft. Er studiert Kulturwissenschaft und Theologie und ist leidenschaftlicher Rapper. Nach dem Mittagessen schnappt er sich das Mikro und fängt an zu rappen. Über seine Erfahrungen mit Drogen und seine Vergangenheit und über Jesus. Als er die Kids fragt, wie viele auch schon mal Erfahrungen mit Drogen gemacht haben, hebt der Großteil der Kids die Hand. Ziemlich krass. Aber genau dies Arbeit kann es ermöglichen den Kids Perspektive zu verschaffen.
Für mich verbleiben hier in Brasilien nur noch 2 Monate. Ich freue mich schon wieder auf Deutschland. Doch ich genieße auch wirklich die Zeit, die ich im Moment hier verbringe und bin mir sicher ich werde all das hier sehr vermissen.
Liebe Grüße
Jascha

Samstag, 17. April 2010

Meine Zeit in der Einsatzstelle

Seit meinem letzten Beitrag ist schon wieder viel Zeit ins Land gezogen.
Die Zeit vergeht hier wie im Flug...
Meine Arbeit macht mir weiterhin viel Spaß, ist aber auch echt anstrengend muss man dazusagen. Meine Sprachkenntnisse haben sich in letzter Zeit merklich verbessert und so bekomme ich immer mehr Verantwortung übertragen. Beaufsichtige die Kinder auch schon mal alleine, bereite schon mal die ein oder andere Andacht auf Portugisisch vor. Und bekomme natürlich auch immer mehr davon mit, in was für einer Welt die Kinder leben, wenn sie nicht im Projeto Amar sind. Eine Welt die meist durch ein kaputtes oder zerstrittenes Elternhaus geprägt wird, indem Streit, Gewalt und Respektlosigkeit herrschen. Manchmal denke ich, dass mit unserer Arbeit den Kindern nicht wirklich viel geholfen wird. Aber zumindes für die Zeit in der die Kinder bei uns im Projeto Amar sind bekommen sie mit, dass es auch noch etwas anderes gibt. Das sie hier einen Ort haben an dem sie Kinder sein können, wo sie geliebt sind und wo sie ein Stück Frieden erfahren. Das ist für mich auch der eigentliche Antrieb meiner Arbeit. In unserer Gesellschaft geht es meistens nur darum: "Was springt für mich dabei raus?! Wie kann ich für mich das beste Stück vom Kuchen herausschlagen?! Ich, Ich Ich!!!" Ich glaube, dass es nur eine Wahrheit gibt: Jesus Christus. Diese Wahrheit führt mich dazu meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst! Ich will nicht nur behaupten ich wäre Christ. Das Wort ohne Tat ist Tod! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einen Gott gibt, der mich soooo sehr liebt, dass es für mich nicht mehr darauf ankommt was ich habe oder wie "toll" ich doch bin, weil ich weiß was ich bin! Gottes geliebtes Kind!
Für zwei Jungs aus meiner Gruppe, die keine wirkliche Vaterfigur in ihrer Familie haben bin ich ganz besonderst wichtig geworden und sie beanspruchen mich fast die ganze Zeit für sich. Ich bin froh ihnen etwas geben kann, indem wir zusammen toben und spielen und ich an ihnen Interesse zeige. Ich sehe wie sehr sie dabei aufblühen.
Vielen Dank an alle die auf Grund meines Rundbriefes gespendet haben. Von einem Teil des Geldes wurde im Projeto Amar II ein dringend gebrauchter neuer Herd und einige andere Küchenutensilien gekauft (siehe Bild). Der neue Gasherd war echt nötig, da der alte mit einem nur dürfig geflicktem Leck lief, was meiner Meinung nach, ein erhebliches Risiko darstellte. Insgesamt läuft es aber sehr oft auf solche Improvisationen heraus, weil das knappe Geld gerade mal so für Essen und das geringe Gelhalt der Mitarbeiter (und das auch nicht immer) reicht. Eure Spende war also ein echter Segen! Die Leiterin ist auch direkt mal in Tränen ausgebrochen. Es darf also gerne weiter gespendet werden. Wenn du mehr wissen willst, dann kontaktier mich doch einfach per mail.
Was gibt es sonst noch neues? Nach wie vor gehe ich leidenschaftlich gerne in die Videira Gemeinde hier vor Ort. Das Gemeindeleben erstreckt sich nicht nur auf den sonntäglichen Gottesdienstbesuch. Dazu gehört auch, mit den Leuten aus meiner Zelle (Hauskreis) abends ein Acai (eisähnliche Masse aus der Acaifrucht) essen zu gehen oder einen Film zu schaun oder ähnliches. Eben mein Leben mit ihnen zu teilen. Außerdem besuche ich einen Glaubensgrundkurs und einen Zellleiterkurs.
Mit den anderen Deutschen aus meinder WG und den anderern Deutschen verstehe ich mich immer noch richtig gut. Unsere Gemeinschaft ist für mich etwas echt wertvolles.
Euer Jascha.

Dienstag, 26. Januar 2010

Urlaub

Im Januar haben wir Deutschen einen gemeinsamen und sehr abwechslungsreichen Urlaub an drei ganz unterschiedlichen Ecken Brasilien verbracht.

Ziel 1: Rio de Janeiro

Über Silvester waren wir in Rio de Janeiro. Wir hatten ein eigenes Appartment mit genialer Lage direkt am Zuckerhut mit Blick auf die Jesus Statur. Dort haben wir 8 ereignisreiche Tage verbracht. Ins Jahr 2010 wurde natürlich an der Copacabana gefeiert. Mit ein paar Millionen weiteren Leuten und einem riesigen Feuerwerk direkt am Strand. Ein Erlebnis, dass mir noch gut im Gedächnis ist, wenn ich an Rio denke ist, als wir einaml in ein Taxi eingestiegten sind, ein alter rostiger VW Bus, der von außen so aussah als ob er bald auseinanderfallen würde. Naja trotz unser Skepsis überwanden wir uns einzusteigen und nach kaum 50 Meter Fahrt zog der Fahrer einen fetten Flachbildschirm irgendwo aus dem Dach heraus und das Michael Jackson Entertainmandprogramm begann. Das war echt der Knüller!





Ziel 2: Combucu
Danach gings für gut ne Woche nach Combucu. Das ist ein eher einsames Dörfchen im Nordosten Brasiliens direkt am Strand. Dort hatten wir ein Strandhaus gemietet. Die Zeit dort war wirklich Traumhaft schön und entspannend. Da Combucu zum Kite Surf Paradies schlechthin zählt hab ich mich natürlich nicht lange lumpen lassen und bin auch unter die Kiter gegangen =)


Nach 8 Stunden Kurs hatte ich die Lizenz zum Kiten. Ziemlich coole Sache.





Ziel 3: Foz do Iguacu
Weiter gings dann nach Foz do Iguacu. Die Stadt liegt genau am Drei-Länder-Dreieick an dem Brasilien, Paraguai und Argentinien sich treffen. Am beeindruckenstend waren die Wasserfälle, die wir von der brasilianischen als auch von der argentinischen Seite besichtigt haben. Das Weltgrößte Wasserkraftwerk Itaipu, dass 20% von Brasilien und 90% von Paraguai mit Energie versorgt haben wir uns natürlich auch angeschaut. Außerdem waren wir noch in einem Vogelpark. Hört sich jetzt nicht so spektakulär an, war´s aber. Da unten gibt´s echt krasse Flattermänner und sonstige Fiecher.



Insgesamt war es ein echt schöner Urlaub mit vielen Erlebnissen, die ich wohl nie vergessen werde. Ich denke nun kann ich mich wieder mit neuer Kraft meiner Arbeit widmen, die nächste Woche wieder losgeht. Darauf freu ich mich jetzt aber auch wieder...
Euer Jascha